News Juli 2022

Liebe Freundinnen und Freunde unseres JUMP Mädchenhilfe Äthiopien Projektes,
zunächst einmal ein großer Dank an Euch für die regelmäßige und auch spontane Unterstützung ! 15 vom Schicksal geplagten Mädchen aus verschiedenen Regionen Äthiopiens, 250 Schülerinnen und Schülern der Bergschule Dewalka sowie zahlreichen kranken Menschen im äthiopischen Hochland konnte und kann durch Euch geholfen werden! Beginnen möchte ich jedoch mit der traurigen Nachricht, dass wir vor wenigen Wochen unsere liebe Unterstützerin und freiwillige Koordinatorin in Äthiopien, Lemash, im Alter von nur 44 Jahren nach schwerer Krankheit verloren haben. Die überaus beliebte und immer hilfsbereite Lemash hinterlässt nicht nur menschlich eine sehr große Lücke. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie, besonders ihrem Ehemann und den 3 jungen Kindern. Diese traurige Nachrichtreiht vom Tode Lemash´s reiht sich ein sich ein in die Fülle von schlimmen Ereignissen, die Äthiopien in jüngster Vergangenheit immer wieder erschüttern. Dennoch hat JUMP ohne Unterbrechung, auch während der heißen Konfliktphase, dank Euch helfen können – und das macht uns sehr stolz! Selbst als die UNO, die WHO und andere große Hilfsorganisationen das Land zeitweise verließen, sind wir vor Ort geblieben. Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, wie über den Konflikt in Äthiopien in unseren Medien in Europa berichtet wird. Äthiopien ist ein komplexes Land mit komplexen Problemen, aber nur wenige Journalisten scheinen dieser Tatsache Rechnung zu tragen. Viele berichten eher plakativ als gut recherchiert und fundiert.
Ein kurzer Rückblick auf die vergangenen, teils schwierigen Monate:
Im Sommer 2021 organisierten wir zusammen mit der Kirua Hospitalhilfe die Spendenaktion “Eisbär hilft Löwe“, einen 200 km Extrem- Marsch durch Grönland für Projekte in Tansania und Äthiopien. Vielen Dank an alle Spender und auch Besucher, die danach zum Aktionstag zum Café Mohrenkopf in Trier kamen. Insgesamt brachte die Aktion knapp über 3200 Euro je Projekt ein!
Im Oktober 2021 konnten wir mithelfen die kleine Mariam, Ihr Brüderchen und ihre Mama nach mehreren Wochen Flucht vor den Rebellen, nach Addis Abeba zu ihrem Vater zu bringen .In Ihrer Heimatstadt hatten sie alles verloren … ihr Eigentum, ihr Zuhause, Freunde, Nachbarn. Die kleine Familie steht beispielhaft für viele andere, denen wir jedoch leider nicht helfen konnten. Im November bzw. Dezember 2021 haben wir die Zahl der Mädchen, die wir individuell und permanent (monatlich) unterstützen, von 11 auf nunmehr 15 erhöhen können.

Im Januar 2022 transportierten wir, auch Dank einer
großzügigen Spende des Brüderkrankenhauses in
Trier, dringend benötigte Medikamente und Material
(über 70 kg) nach Lalibela und in das umliegende
Hochland.
Diese Aktion war logistisch gesehen eine echte Herausforderung
und kostete viel Zeit und Mühe…ein Aufwand
der sich aber vollends lohnte !

Was wir dann im Februar 2022 in der abgelegenen Gegend rund um das Abune Yosef Bergmassiv (2 Tage Fußmarsch von Lalibela) erlebten, war eine humanitäre Tragödie : Zerstörte Krankenstationen, keine Medikamente, kein Material und kranke Menschen ohne jegliche Hilfe ! Wir leisteten erste Hilfe so gut es ging und organisierten den Transport von 3 schwer erkrankten Erwachsenen in die 350 km entfernte Stadt Bahir Dar. Vor allem hat uns der Zustand der vielen Kleinkinder zutiefst erschüttert. Hier war unsere Hilfe lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein, denn zu groß ist hier die Not. Im Moment planen wir eine gezielte Aktion zur Bekämpfung es Eiweißmangels. (siehe weiter unten) Ständige Kommunikation und die Rückmeldung von Lehrern ist für das Dewalka Schulprojekt mit seinen 250 Schülern unerlässlich. Der Bürgerkrieg hat leider einige unserer Projektideen für die Schule verzögert, wie zum Beispiel das Pflanzen von Apfelbäumen rund um das Schulgelände bzw. den Bau einer Hütte, die als Bibliothek fungieren soll. Im März 2022 hatten wir deshalb eine intensive Diskussion vor Ort. Dabei sind wir auch darauf aufmerksam gemacht worden, dass im Nachbarort das Dach der Schule durch einen Sturm stark beschädigt wurde und wir hier koordinierend helfen sollten. Erfreulich ist, dass die Wasserleitung, die wir 2020/2021 gebaut haben, ei
Ausblick auf die kommenden Monate:
Der Bürgerkrieg in Äthiopien, aber auch der russische Einmarsch in die Ukraine hat einen Schock ausgelöst, der insbesondere den afrikanischen Kontinent hart trifft. Ob Äthiopien und andere afrikanische Länder ad hoc, vor dem Hintergrund der neuen Krise, die landwirtschaftliche Unabhängigkeit schaffen, ist mehr als fraglich. Wir konnten vor Ort bereits verstärkt die Mangelernährung bei den Kindern sehen, insbesondere den Eiweißmangel. Wir möchten deshalb für die Dewalka Schule die konkrete Aktion “2 chicken a child“ (2 Hühner pro Kind) starten. Jedes der bereits 250 eingeschulten Kinder soll durch diese Aktion von JUMP 2 Hühner bekommen, die dann zu Hause zusammen mit der Familie gehalten werden. Die von den Hühnern gelegten Eier sollen ausschließlich den Kindern als Nahrungsmittel zugutekommen und so den Eiweißmangel reduzieren. Kinder, die neu eingeschult werden, erhalten die 2 Hühner am ersten Schultag. Generell soll jedes Jahr eines der zwei Hühner durch eine Neuanschaffung ersetzt werden, sodass am Osterfest jeweils auch ein Huhn geschlachtet werden kann. Für die erstmalige Anschaffung der insgesamt 500 Hühner veranschlagen wir einen Betrag von 3500 Euro, den wir mit Spenden bis zum November 2022 erreichen möchten.
Im Rahmen einer Ausstellung von Kunstwerken äthiopischer Künstler, die in der Zeit vom 19. bis 28 August 2022 in der Galerie Netzwerk in Trier (Neustr.10) stattfindet, werden wir erstmals auf die Aktion “2 chicken a child“ aufmerksam machen. Über Euren Besuch bei dieser Ausstellung würden wir uns natürlich sehr freuen !
Facebook
Twitter
LinkedIn
de_DEGerman